Workshop 25.09.21, 10:00 Saloon Eintritt: 66€ | Radio Helsinki Vereinsmitglieder 33€

Brigitte Theißl

Klassismus und Medien

Gästeproduktion

Klassistische Berichterstattung findet man in allen Medienformaten: im Reality-TV, wo erwerbslose Teenager-Mütter vorgeführt werden, aber auch in Qualitätsmedien, wo Reporter*innen aus sogenannten Problemviertel berichten.

In diesem Workshop arbeiten wir gemeinsam daran, Klassismus in den Medien in seinen verschiedenen Formen benennen zu können, und wir diskutieren, wie eine klassismuskritische und respektvolle Berichterstattung aussehen kann. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Strukturen in Medienbetrieben: Wer arbeitet im Journalismus und welche Auswirkungen hat das auf die Medieninhalte?

Lernziele: Sensibilisierung für Klassismus in Medien, Erweiterung der Medienkompetenz, Klassismus benennen können, Erarbeitung von Strategien zur klassismuskritischen und respektvollen Berichterstattung.

Zielgruppe: Interessierte aus dem nichtkommerziellen Rundfunk sowie alle, die sich mit Klassismus in Medien auseinandersetzen wollen.

Teilnahmebedingungen: Keine Vorkenntnisse erforderlich

Zeit: 25.09.2021, 10:00 - 17:00 Uhr

Anmeldung: ausbildung@helsinki.at
Je nach Corona-Lage kann der Workshop auch online stattfinden.

Trainerin: Brigitte Theißl

Brigitte Theißl ist leitende Redakteurin beim feministischen Magazin an.schläge und Freie bei Diestandard.at, sie arbeitet zu den Themen Feminismus, Klassismus/soziale Ungleichheit, Innenpolitik und Netzkultur. Zuletzt erschienen Klassenreise (gemeinsam mit Betina Aumair) beim ÖGB-Verlag und Solidarisch gegen Klassismus (gemeinsam mit Francis Seeck) bei Unrast.

Der Workshop wird in Kooperation mit COMMIT angeboten, unterstützt durch den VFRÖ.

Kosten: 33 EUR für Vereinsmitglieder / 66 EUR für Vereinsexterne. Besitzer*innen des Hunger auf Kunst und Kultur-Pass oder der SozialCard hinterlegen 20€ Kaution (nach besuchtem Workshop wird die Kaution refundiert).

Tagungspass für alle Workshops im Rahmen der Tagung: € 90 bzw € 160 für Menschen, die sich solidarisch mit Radio Helsinki zeigen wollen. Eine Anmeldung zu den Workshops ist aus organisatorischen Gründen auch für Tagungspass-Inhaber*innen notwendig.

Anmeldungen und mehr Informationen

Kinderbetreuung: Falls Kinderbetreuung benötigt wird, bitten wir dies bis Freitag, 17. September 2021 bekanntzugeben

Klassismus und Medien

Salonfähig und normal? Rechte und autoritäre Verschiebungen als Herausforderung für Journalismus und Medienfreiheit.

Klassismus und Medien

Eine Radio Helsinki-Tagung mit Podiumsdiskussionen und Workshops
Graz, 22.-26. September 2021

„Wir sind beunruhigt über den Mangel an Wachsamkeit und Nachdenklichkeit.“ aus dem Aufruf zur Wachsamkeit: Initiative französischer Intellektueller gegen die Legitimierung der extremen Rechten, 1993

„Rechtsaußen verkauft sich besser als Sex.“ (Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU), 2021, 9)

Die Demokratiekrise bzw die Legitimationskrise der politischen Institutionen, die in Europa in mehreren Ländern zu autoritär geprägten Regierungen geführt hat, hat rechte und rechtsextreme Positionen vielerorts normalisiert. Medien haben immer wieder zu dieser Normalisierung beigetragen, indem sie sich unkritisch mit rechtsextremen Politiker*innen auseinandergesetzt haben. Auch Berichterstattung in kritischer Absicht hat oft ihr Ziel verfehlt und zur Normalisierung von nicht-menschenrechtsorientierten Politiken geführt. Mit der Covid-19-Pandemie hat sich der öffentliche Diskurs nochmal radikalisiert.

Rechtsextreme Akteur*innen werden von verschiedenen gesellschaftlichen Feldern analysiert: Journalismus, Verfassungsschutz, Wissenschaft und zivilgesellschaftliche Akteur*innen. Diese Felder funktionieren jeweils auf spezifische Weisen. Zivilgesellschaftliche Akteur*innen liefern oft wichtige Recherchen für andere Felder, werden jedoch oft nicht als Expert:innen anerkannt.

Mit der Konferenz sollen Akteur*innen aus den Feldern des professionellen Journalismus, aus dem citizen journalism und aus der Wissenschaft zusammengebracht werden. Die jeweiligen Zugänge dieser Felder sollen auf ihre Kompatibilität mit jeweils anderen Feldern befragt werden.

Zusätzlich soll mit einem Workshop-Programm vorrangig Interessierten aus dem Feld des citizen journalism (wie er für Freie Medien bzw Community-Medien typisch ist) ein Handwerkszeug geliefert werden, mit dem sie ihren Content qualitativ verbessern bzw dessen Verbreitung optimieren können.

Bei einer abschließenden Podiumsdiskussion soll ein multidimensionaler Blick auf die österreichische und mitteleuropäische Medienpolitik geworfen werden und dessen zukünftige Potentiale, aber auch Gefahren, zum Thema gemacht werden. Mit Akteur*innen aus der Wissenschaft, aus dem Bereich der Community-Medien, der alternativen Medien und aus der Politik.

Programm