Buchvorstellung 12.10.22, 19:00 Saloon Eintritt: Kostenlos

Andrew Herscher, Malkit Shoshan

Elementare Sicherheit und gegenseitige Sorge

Forum Stadtpark – Zentrum für Sicherheit Sicherheit wieder sprechen

Über Gestaltung der Flüchtlingslager und Notunterkünfte

Die letzte Veranstaltung der Reihe Sicherheit wieder sprechen. Infrastrukturen eines sorgsamen Zusammenlebens widmet sich den Begriffen der Sicherheit und Sorge im Kontext der Flüchtlingspolitik, „humanitären“ Interventionen und Bereitstellung der Notunterkünfte. Geladene Vortragende gehen den Fragen nach: Wie wird der Sicherheitsdiskurs im Bezug auf Zwangsmigration konstruiert? Um wessen Sicherheit und um welche Form der Sicherung geht es schließlich dabei? Wie werden Flüchtlingslager und Asylheime gebaut und gesteuert? Und durch welche Formen räumlicher Praxis kommen alternative Ansätze zum Ausdruck, die auf der Idee geteilter Sorge und Solidarität mit und zwischen den Flüchtenden gründen?

Veranstaltung in Präsenz mit Online-Zuschaltung der Vortragenden

Vorträge auf Englisch

Online stream

Jenseits von rechtskonservativen Sicherheitsdiskursen sowie von der defensiv-kritischen Ablehnung des Sicherheitsbegriffs in linken Debatten, erfordert die gegenwärtig erlebte Verunsicherung neue Interpretationen. Diese durch unstete Lebensbedingungen und düstere Zukunftsprognosen gerahmte Verunsicherung soll in den Kontext der geteilten Sorgsamkeit und transnationalen Solidarität eingebettet werden. Im Rahmen der Vortragsreihe Sicherheit wieder sprechen laden die Sparten Gesellschaftspolitik und Architektur kritische sowie emanzipatorische Positionen ein, um über Infrastrukturen der (Un-)Sicherheit zu diskutieren und Möglichkeiten einer neuen Sorgepolitik zu umreißen.

Kuratiert von Sara T. Huber und Ana Jeinić

Elementare Sicherheit und gegenseitige Sorge

Vortragende

Elementare Sicherheit und gegenseitige Sorge

Andrew Herscher, Malkit Shoshan

Andrew Herscher ist bestrebt, die Erforschung der Architektur mit den Kämpfen um Rechte, Gerechtigkeit und Demokratie an einer Reihe globaler Standorte in Verbindung zu bringen. Zu seinen Büchern gehören Violence Taking Place: The Architecture of the Kosovo Conflict (2010), The Unreal Estate Guide to Detroit (2012), Displacements: Architecture and Refugee (2017) und The Global Shelter Imaginary: IKEA Humanitarianism and Rightless Relief (gemeinsam mit Daniel Bertrand Monk, 2021). Er ist Mitbegründer einer Reihe von militanten Forschungskollaborationen, darunter das We the People of Detroit Community Research Collective, Detroit Resists und das Settler Colonial City Project. Er arbeitet an der University of Michigan.

Malkit Shoshan ist Architektin, Forscherin, Autorin, Gründerin des architektonischen Think-Tanks FAST (Foundation for Achieving Seamless Territory) sowie Designkritikerin an der Harvard University Graduate School of Design. Ihre Arbeit erforscht und unterstreicht die Beziehungen zwischen Architektur, Politik und Menschenrechten. Im Jahr 2016 war sie Kuratorin des niederländischen Pavillons auf der Architekturbiennale in Venedig. Zu ihren Veröffentlichungen gehören Atlas of the Conflict, Israel-Palestine (2010), Village. One Land Two Systems and Platform Paradise (gemeinsam mit Maurizio Bortolotti, 2014) und BLUE: Architecture of UN Peacekeeping Missions (2018).